Mitten auf dem großen Platz vor dem Altar steht etwas,
das wie ein riesiger Kelch aus Serpentinstein aussieht.
Es ist der Taufstein, der 1613/14 aus Zöblitzer
Serpentin gefertigt worden ist. Georg Trübenbach, ein
Zöblitzer Drechslermeister, soll ihn aus einem einzigen
ca. 30 Zentner (1500 kg) schweren Block hergestellt
haben.
Zum Taufstein gehört ein hölzerner Deckel, dieser wurde
zur Zeit der Erbauung der Kirche gestiftet und diente bis
1904 der Abdeckung des Taufbeckens.Nachdem er dann
für viele Jahre ungenutzt und in schlechten Zustand auf
dem Kirchenboden stand, konnte er vor einiger Zeit -
nicht zuletzt durch die finanzielle Unterstützung unses
Vereines- restauriert werden und schmückt nun wieder
den Taufstein.
Die Taufschale wurde aus dem Zinn der alten
Altarleuchter um 1620 in der Saigerhütte in Grünthal
gegossen.Sie zeigt in der Mitte ein Christusbild. Von ihm
her kommt der Auftrag zur Taufe: "Mir ist gegeben alle
Macht im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker...".
Um Christus herum sind in vier kleinen Medaillons an Schreibpulten sitzend die vier
Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes dargestellt. Neben ihnen sieht man jeweils ihr
Symbol Engel, Löwe, Säer und Adler. Im äußeren Rand ist sechsfach wiederkehrend eine Geschichte aus
dem alten Griechenland dargestellt: die Legende von Orpheus, der mit seiner Fidel aufspielt und dabei
Menschen und Tiere friedlich um sich scharen kann. Diese Geschichte kann uns vielleicht darauf
hinweisen, dass wir uns über unsere Taufe freuen und durch sie zu Friedensverkündigern werden
sollen. 1632 wurde die Taufschale von einem kroatischen Soldaten gestohlen, konnte aber von einem
Zöblitzer Bürger, Christoph Hengst, für 20 Groschen wieder zurückgekauft werden.
Mindestens 12.000 Kinder sind an dieser Schale getauft worden.